Venenerkrankungen betreffen nicht ausschließlich die ältere Generation. Das altersbedingte Nachlassen der Gewebespannung ist lediglich eine der zahlreichen Gründe dafür. Auch jüngere Frauen sowie auch Männer können an Gefäßerkrankungen leiden. Diese sind nicht immer nur ein kosmetisches Problem: sie können der Gesundheit schaden und sollten frühestmöglich ärztlich behandelt werden. Im Folgenden erfahren Sie mehr über Venenerkrankungen.
Welche Venenerkrankungen gibt es?
Krampfadern
Krampfadern (Varizen) sind krankhaft erweiterte Venen. Diese sind meist als schlängelnder oder knotiger Strang durch die Haut durch zu sehen. Diese kommen vor allem an den Beinen vor und sind meist harmlos. Jedoch können sie Vorboten für andere ernstzunehmende Venenerkrankungen sein, wie beispielsweise der Thrombose. Krampfadern stören nicht nur optisch, sondern führen in vielen Fällen zu Wadenkrämpfen, Entzündungen oder Geschwüren.
Venöse Insuffizienz
Schreiten Krampfadern weiter fort, kann es zur venösen Insuffizienz (Venenschwäche) kommen. Die Venen sind weniger leistungsfähig, um das sauerstoffarme Blut zum Herzen zu befördern. Diese Gefäßerkrankung kann gefährlich werden und sollte dringend ärztlich behandelt werden.
Venenthrombose
Von einer Venenthrombose spricht man, wenn sich in einer Vene ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet. Symptome sind gerötete oder blaue Stellen an den Beinen und starke Schmerzen. Diese Venenerkrankung kann leider schnell lebensbedrohlich werden.
Postthrombotisches Symptom
Aufgrund von hohem Druck in den Venen kann Flüssigkeit in das umliegende Gewebe austreten. Es entstehen Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) und Schwellungen.
,,Offenes Bein’’
So werden nässende Wunden und Geschwüre am Unterschenkel bezeichnet, die nur schwer abheilen können.
Ursachen
Ursachen für Venenerkrankungen sind jene, die entweder die Durchblutung beeinträchtigen oder zu schwachen Gefäßwänden führen:
Alkohol- und Zigarettenkonsum
Tabak und Alkohol können den natürlichen Alterungsprozess der Gefäße beschleunigen und so Venenerkrankungen, wie z.B. eine Insuffizienz hervorrufen.
Schwaches Bindegewebe
Bei einem schwachen bzw. nachlassendem Bindegewebe (oft genetisch bedingt) können Adern durch die Haut scheinen.
Vererbung
Schwache Venenwände können erblich bedingt sein und eine venöse Insuffizienz hervorrufen.
Langes Reisen in eingeschränkter Sitzposition
Verreist man oft stundenlang im Sitzen ohne Bewegungsmöglichkeiten, so beeinträchtigt das die Durchblutung. Das Blut wird nur eingeschränkt durch die Venen befördert. So kann es beispielsweise zur Thrombose kommen.
Bewegungsmangel
Bei zu wenig Bewegung werden die Beine auch nicht richtig durchblutet, was ebenfalls Venenerkrankungen, wie z.B. Blutgerinnsel, auslösen kann.
Häufiges Tragen einengender Kleidung oder Schuhe
Einengende Kleidung kann die Blutzufuhr ebenfalls hemmen und so Gefäßerkrankungen begünstigen.
Übergewicht (hoher BMI)
Bei Übergewicht ist meist der Cholesteringehalt im Blut hoch. Dies führt dazu, dass der Körper nicht richtig durchblutet werden kann. Das Risiko eine Venenerkrankung zu entwickeln, steigt hierbei enorm an.
Starker Wärmeeinfluss (Sonnenbad, Sauna)
Viele Menschen gehen regelmäßig zur Sauna, weil die Wärme die Blutgefäße erweitern soll. Das trifft jedoch nur auf Arterien zu, nicht auf die Venen. Außerdem wird das Blut durch das Schwitzen sogar etwas eingedickt. Man sollte Sonnenbäder und Saunen daher nur in Maßen genießen. Wurde bereits einen Venenerkankung festgestellt, sollte man Saunen und lange Sonnenbäder möglichst meiden.
Symptome
Mögliche Venenerkrankungen erkennen Sie an folgenden Krankheitszeichen an den Beinen:
- Sichtbare Venen/Krampfadern
- Schmerzen
- Schwellungen
- Juckreiz
- Schweregefühl
- Spannungsgefühl
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Fuß- und Wadenkrämpfe
- Geschwüre oder Ekzeme
Viele Venenerkrankungen verlaufen jedoch auch komplett ohne Symptome. Daher ist es ab einem bestimmten Alter wichtig, sich vorsorglich auf Erkrankungen der Blutgefäße beim Hautarzt München untersuchen zu lassen.
Diagnose
Mittels Doppler- oder Duplex-Ultraschalluntersuchungen werden die meisten Venenerkrankungen diagnostiziert. Ultraschallwellen stellen die Venen bildlich dar, sodass krankhafte Veränderungen schnell und sicher erkannt werden können. Informationen zu Symptomen und dem Lebensstil geben zusätzlich Aufschluss darüber, welche Gefäßerkrankung vorliegt.
Therapiemöglichkeiten
Phlebektomie (Häkelverfahren)
Hierbei handelt es sich um einen kleine, schnittfreie Operationsmethode. Mit Spezialinstrumenten und über minimale Hauteinschnitte (2-3mm) zieht der Chirurg kleine Varizen heraus.
Verödung
Die betroffene Vene wird mit einer Nadel punktiert. Über eine Kanüle wird das Verödungsmittel (Sklerosierungsmittel) langsam eingespritzt.
Lasertherapie
Ein Einwegkatheter wird durch die Krampfader bis zur Hauptvenenklappe eingeführt und dann langsam wieder zurückgezogen. Ein spezielles Heizsegment an der Katheterspitze erwärmt die Venenwand mittels Laser. So kann sich die erkrankte Vene wieder zusammenziehen.
Radiowellentherapie
Das Bein wird von Außen mit Radiowellen bestrahlt. Auch hierbei ziehen sich die erkrankten Venen wieder zusammen.
Venenerkrankungen vorbeugen
Ein gesunder Lebensstil kann ganz klar das Risiko von Venenerkrankungen senken. Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr, eine gesunde Ernährung und vor allem ausreichend Bewegung. So vermeiden Sie gezielt Durchblutungsstörungen und halten die Venenwände elastisch. Auch wenn einige Venenerkrankungen erblich bedingt sind, kann eine gesunde Lebensweise das Ausmaß eindämmen oder das Eintreten der Erkrankung hinauszögern.
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